Interview mit Parthena Kassapleri, Qualitätsbeauftragte bei DACHSER Neu-Isenburg
13.05.2024
Am Sonntag war Muttertag – ein Tag, der häufig von selbstgebackenen Kuchen, Blumen und lieben Worten geprägt ist. Aber wie sieht es an den anderen 365 (zumindest im Schaltjahr) Tagen für Mütter in der Arbeitswelt, speziell in der Logistik aus? Wir haben bei zwei Frauen mit ganz unterschiedlichen Logistik-Berufen nachgefragt.
Redaktion: Guten Tag, Frau Kassapleri, vielen Dank, dass Sie sich einen Moment Zeit für unser Interview nehmen. Beginnen wir einmal mit dem Stichwort „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ – wie gut funktioniert das Ihrer Meinung nach heute in der Logistik?
Parthena Kassapleri: Ich glaube, dass das sehr gut funktionieren kann und bin besonders in meinem Fall sehr glücklich damit, wie gut sich beide Bereiche miteinander vereinbaren lassen. In erster Linie ist es – glaube ich – eine Frage der Organisation. Seit 2006 bin ich bei DACHSER im Bereich der Kontraktlogistik in Neu-Isenburg tätig. 2021 bin ich in Mutterschutz gegangen. Als wir dann einen passenden Krippenplatz für unser Kind gefunden haben, war ich im November 2022 wieder bereit für die Rückkehr ins Berufsleben – in Teilzeit.
Meine vorige Position als administrative Leitung der Kontraktlogistik war für eine Teilzeitstelle nicht geeignet, deshalb haben wir gemeinsam überlegt, wie ich mich sinnvoll einbringen kann. Ich bin sehr froh darüber, dass ich am alten Standort mit den altbekannten Kunden und Kollegen bleiben konnte, so habe ich mich sehr schnell wieder „eingelebt“. Meine Arbeitsstunden und Aufgaben konnte ich mit der Zeit wieder schrittweise steigern – begonnen habe ich mit 20 Stunden, mittlerweile bin ich bei 30 Stunden angekommen, die ich auf fünf Tage in der Woche verteile, das funktioniert super.
Ich bin dankbar dafür, eine so schöne und liebevolle Einrichtung gefunden zu haben – weil ich weiß, dass mein Kind bestens versorgt ist, kann ich mich bei der Arbeit voll auf meine Aufgaben konzentrieren, und danach freue ich mich wieder auf die gemeinsame Zeit mit der Familie.
Redaktion: Die Logistik gilt gemeinhin als Männerdomäne. Wie sind Ihre Erfahrungen damit? Gibt es genug ansprechende Modelle, um insbesondere Müttern eine Karriere in der Logistik zu ermöglichen?
Parthena Kassapleri: Es stimmt natürlich, dass insbesondere die Logistik – vor allem die Kontraktlogistik, als ich dort vor 18 Jahren begonnen habe – eine Männerdomäne ist. Hier ist häufig noch das traditionelle Rollenbild vertreten, bei dem eher die Frauen in Teilzeit arbeiten. Das tut jedoch der Bereitschaft, attraktive Modelle für die Vereinbarung von Beruf und Familie zu finden, keinen Abbruch, im Gegenteil: Besonders bei meinem Arbeitgeber versuchen wir immer, die ansprechendste und praktischste Lösung für jede Einzelperson zu finden.
Bei meiner aktuellen Position bin ich beispielsweise nicht mehr so aktiv mit dem Tagesgeschäft betraut, wie das vorher der Fall war, sondern kann meine Aufgaben besser und längerfristiger planen. Aber auch kurzfristig anstehende Themen lassen sich dank mobilem Arbeiten und flexiblen Arbeitsstunden sehr gut umsetzen.
Redaktion: Auch der Familienalltag ist häufig von logistischen Herausforderungen geprägt. Was würden Sie sich im beruflichen Logistikumfeld für die Zukunft wünschen, um beide Bereiche besser miteinander vereinbaren zu können?
Parthena Kassapleri: An meiner Arbeit schätze ich insbesondere die Flexibilität, sowohl in Bezug auf meine Arbeitszeiten als auch den Arbeitsort. Steht beispielsweise ein Arzttermin an, ist es kein Problem, morgens einige Stunden mobil zu arbeiten und die Arbeit nach dem Arztbesuch wieder aufzunehmen. Dank digitalem Arbeiten ist das möglich – diese Option war wirklich ein wichtiger Schritt, um Beruf und Familie besser vereinbaren zu können. Generell bin ich persönlich sehr zufrieden mit der Lösung, die wir bei DACHSER für die Kombination aus Beruf und Familie gefunden habe. Mit guter Organisation und einem tollen Team klappt der Einklang sehr gut. Ich freue mich, dass ich mich so auf beide Bereiche voll konzentrieren kann.
