Interview mit Sabrina Strätz, Head of Marketing bei EIKONA Logistics

13.05.2024

Am Sonntag war Muttertag – ein Tag, der häufig von selbstgebackenen Kuchen, Blumen und lieben Worten geprägt ist. Aber wie sieht es an den anderen 365 (zumindest im Schaltjahr) Tagen für Mütter in der Arbeitswelt, speziell in der Logistik aus? Wir haben bei zwei Frauen mit ganz unterschiedlichen Logistik-Berufen nachgefragt.

Redaktion: 
Guten Tag, Frau Strätz, vielen Dank, dass Sie sich einen Moment Zeit für unser Interview nehmen. Beginnen wir einmal mit dem Stichwort „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ – wie gut funktioniert das Ihrer Meinung nach heute in der Logistik mit all den unterschiedlichen Berufsbildern, die sie bietet?
 

Sabrina Strätz: Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist ein wichtiges Thema, das in der heutigen Arbeitswelt immer mehr an Bedeutung gewinnt. In der Logistikbranche, die eine Vielzahl von Berufsbildern und Arbeitsmodellen bietet, sehe ich sowohl Herausforderungen als auch Chancen in Bezug auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. 

Auf der einen Seite erfordert die Logistik oft flexible Arbeitszeiten und kann mitunter auch unregelmäßige Arbeitszeiten mit sich bringen, was die Planung von familiären Verpflichtungen erschweren kann. Dies kann insbesondere für Eltern, die sich um ihre Kinder kümmern müssen, eine Herausforderung darstellen. 

Auf der anderen Seite bietet die Logistikbranche jedoch auch eine Vielzahl von Möglichkeiten für flexible Arbeitsmodelle, wie zum Beispiel Teilzeit- oder Homeoffice-Arbeit, sowie die Möglichkeit, Arbeitszeiten im Voraus zu planen. Darüber hinaus gibt es in vielen Logistikunternehmen Programme und Unterstützungsangebote, die darauf abzielen, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern, wie zum Beispiel Kinderbetreuungseinrichtungen oder Unterstützung bei der Organisation von Kinderbetreuung während ungewöhnlicher Arbeitszeiten. 

Bei meinem Arbeitgeber, EIKONA Logistics, haben wir flexible Arbeitsbedingungen, um Familie und Beruf in Einklang zu bringen. Die Unternehmenskultur, die hier gelebt wird, respektiert die Bedeutung der Familie. 

Insgesamt sehe ich also sowohl Herausforderungen als auch positive Ansätze in Bezug auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der Logistikbranche. Es liegt an jedem Unternehmen, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um die Balance zwischen beruflichen Anforderungen und familiären Verpflichtungen seiner Mitarbeiter zu fördern. 

Redaktion: Die Logistik gilt gemeinhin als Männerdomäne, zumindest in vielen Bereichen. Trifft das auch auf den Schnittpunkt mit der Logistik zu, in dem Sie arbeiten? Gibt es in Ihrem Berufsbild genug ansprechende Modelle, um insbesondere Müttern eine Karriere zu ermöglichen? 

Sabrina Strätz: Ja, die Logistikbranche wird oft als Männerdomäne betrachtet, insbesondere in einigen traditionellen Bereichen wie beispielsweise im Bereich der Lagerhaltung oder des Transportwesens. EIKONA Logistics entwickelt IT- und Software-Lösungen für die Logistikbranche. Hier sehe ich in den letzten Jahren eine positive Veränderung in Bezug auf die Geschlechterverteilung. Bei uns gibt es eine wachsende Zahl von Frauen und von Müttern, die in leitenden Positionen tätig sind. 

Bei EIKONA Logistics gibt es ansprechende Modelle, die insbesondere uns Müttern eine erfolgreiche Karriere ermöglichen: flexible Arbeitszeitregelungen, Teilzeitmöglichkeiten und die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten. An einem Tag im Jahr dürfen alle Angestellte ihr Kids mit zur Arbeit bringen, wo sie von pädagogischem Personal bespaßt werden.

Redaktion: Auch der Familienalltag ist häufig von logistischen Herausforderungen geprägt. Was würden Sie sich im beruflichen Umfeld für die Zukunft wünschen, um beide Bereiche besser miteinander vereinbaren zu können? 

Sabrina Strätz: Ja, man sollte gut planen und organisieren können, um im Familienalltag nicht völlig außer Puste zu geraten. Ich habe nach einem Jahr Elternzeit meine Tätigkeit wieder aufgenommen. Ich stand damals in engem Kontakt mit der Geschäftsführung, und wir haben gemeinsam realistische Zeitpläne aufgestellt, sodass auch die Eingewöhnung im Kindergarten und das Familienleben als Single-Mom kein Problem für uns waren.  

Meine Tochter ist inzwischen 8 Jahre alt und ich bin seit 14 Jahren bei EIKONA Logistics. Schon immer habe ich die Unternehmenskultur als sehr familienfreundlich erlebt. „Damals“ war Homeoffice noch kein Thema. Nach einer harten Pandemiezeit hat genau das mein Leben noch mal um einiges leichter gemacht. Unser Gleitzeitmodell und die Möglichkeit, remote zu arbeiten, waren und sind absolute Gamechanger. Und auch finanziell gibt es bei uns keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern. Von meinem Unternehmen habe ich also immer den Support bekommen, den ich brauchte.  

Was sich aber dennoch ändern muss – auf allen hierarchischen Ebenen, in allen Branchen, in der Gesellschaft allgemein –, ist der Gedanke, dass Teilzeitbeschäftigte (vor allem Mütter) weniger arbeiten, weil sie weniger sichtbar sind. Gerade Mütter haben eine außerordentliche Fähigkeit, Dinge äußerst effizient zu erledigen, weil ihnen eben nicht „unendlich“ viel Zeit zur Verfügung steht. 

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